Wagner über Fan-Kritik: "Das müssen wir akzeptieren. Punkt!"

Die Krise des FC Augsburg hält weiter an, auch wenn Trainer Sandro Wagner Fortschritte im Spiel gegen den BVB erkannt hat. Verständnis für den Unmut der Fans hat der 37-Jährige auch, ebenso die Rückendeckung von Sportdirektor Benjamin Weber.
Suchte nach Apfiff den Austausch mit den Fans: FCA-Coach Sandro Wagner. IMAGO/Sven Simon
Sieben Punkte nach neun Spieltagen und nur ein Sieg aus neun Partien - beim FC Augsburg ist die Lage ernst. "Wir sind auf jeden Fall in der unteren Tabellenregion und da müssen wir uns rauskämpfen", weiß auch Trainer Sandro Wagner um die prekäre Lage - und dennoch hatte er trotz der 0:1-Niederlage gegen Dortmund eine positive Entwicklung gesehen. So können die Fuggerstädter nach den beiden Niederlagen gegen Leipzig (0:6) und Bochum im Pokal (0:1) "mit den Inhalten schon zufrieden sein." So habe der FCA gegen die Westfalen "gegen den Ball gut agiert, im tieferen Block gut gespielt und gut verteidigt", stellte Wagner fest und bemängelte das "fehlende Quäntchen Glück mit Ball. Der Ausgleich wäre schon verdient gewesen."
Das Spielglück scheint den bayerischen Schwaben aktuell jedenfalls nicht zugewandt, was auch das 0:1 gegen den BVB unterstreichen dürfte. "Wenn ich Experte wäre und völlig unbefangen über das Spiel sprechen würde, würde ich wahrscheinlich sagen, dass es Pech ist", sagte Wagner zum Tor von Serhou Guirassy in der 37. Minute, bei dem Chrislain Matsima auch nach Waldemar Antons strammem Vertikalpass unglücklich den eigenen Mitspieler Han-Noah Massengo anköpfte, von dem aus der Ball dann zum Guineer kam.
"Das ist halt schon ein blödes Momentum"Der Abschluss von Guirassy sei zwar "super" gewesen, aber dass Waldemar Antons strammer Pass in der Entstehung so geplant war, bezweifelte Wagner dann doch. "Waldi wollte den so nicht spielen. Der knallt den mit 600 km/h irgendwo hin und dann köpfen wir den Ball weg, köpfen unseren Sechser an und haben dann noch Pech, dass Finn Dahmen nur noch mit der Tatze dran ist", sagte Wagner und stellte fest: "Das ist halt schon ein blödes Momentum."
Auf die Kritik seitens der eigenen Fans, die vor Anpfiff auf Plakaten sehr präsent zur Schau gestellt worden war, ging der Coach auch ein. Er meinte zwar, dass er die Plakate nicht gesehen hatte, "weil ich schon aufs Spielfeld geschaut habe", betonte aber auch, dass "Unmut bei den Zuschauern ganz normal" sei, "wenn die Ergebnisse nicht da sind. Das müssen wir akzeptieren. Punkt!" Er selbst suche weder Alibis noch irgendwelche Ausreden. "Ich stelle mich und bin da", betonte Wagner und verriet auch, warum er nach Schlusspfiff in die Kurve gegangen ist.
Darum ging Wagner nach Abpfiff in die Kurve"Bei einem Sieg möchte ich mich nicht vor der Kurve feiern lassen, denn das ist für die Spieler. Aber wenn wir verlieren, dann stelle ich mich natürlich. Deswegen war es mir auch wichtig, heute hinzugehen. Ich stehe da und ich verstecke mich nicht.“ Grundsätzlich sei es schade, "wenn die Zuschauer nicht zufrieden sind", aber er verwies auch darauf, dass "die Zuschauer in Augsburg schon ein gutes Gespür haben. Und ich finde, dass sie schon gesehen haben, dass die Mannschaft Bock hat und füreinander kämpft - dass sie da ist. Wir sind dran."
Davon scheint auch Sportdirektor Benjamin Weber überzeugt zu sein. Aufgrund der schwachen Punkteausbeute des FCA verstehe der 42-Jährige "die Unzufriedenheit komplett", aber er merkte auch an, dass es innerhalb der Mannschaft passt. Beispielhaft führte er Aussagen von Elvis Rexhbecaj an, der zuvor gesagt hatte, "dass er jeden Tag das Vertrauen vom Trainer" bekomme. "Und die anderen eben auch", ergänzte Weber und stellte fest: "Wir arbeiten sehr gut zusammen. Die Spieler und wir haben ein sehr gutes Gefühl. Es braucht aber Zeit."
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